Dienstag, 27. September 2016
Migration, Integration und Akkulturation
Migration ist ein Phänomen, welches den Menschen schon immer begleitet hat. Klaus Bade verwendet deshalb den Begriff "Homo Migrants" - der wandernde Mensch. Im Mittelalter war die Migration der Ausgebildeten beispielsweise ein zentrales Bestandteil eines jeden Handwerkers. Er zog umher, um seine Arbeit anzubieten und sammelte gleichzeitig Erfahrung. Seit dem 17. Jahrhundert wurden systematisch ausländische Fachkräfte angeworben, denen besondere Privilegien gewährt wurden. Warum? Jeder kennt es. Wenn man umzieht, benötigt man finanzielle Mittel - vor allem auch am neuen Wohnort. Wenn man nun ins Ausland zieht, wir diese Situation verschärft. Zusätzlich ist es nötig, sich eine neue Bleibe zu suchen, was in früherer Zeit ein eigenes Haus war, bei welchem man sich selbst mit Lebensmitteln mitversorgen konnte. Dafür sind finanzielle Mittel nötig, die eigentlich den Zuwandern keinen Vorteil gegenüber der einheimischen Bevölkerung bringen, da sie sich erst auf dasselbe Niveau entwickeln müssen.
Integration heißt, dass die Migranten in die vorhandene Gesellschaft oder den Staat eingliedert werden. Das kann relativ schnell funktionieren. Staatliche Rahmenbedingungen, die allen das Arbeiten erlauben oder kulturelle Veranstaltungen, die auf den Austausch zwischen den einheimischen und neuangekommenen Personen abzielen. Die Integration der Migraten selbst erfahren sie auch schon recht schnell, indem ihnen ein Austausch/Kontakt mit der Bevölkerung vor Ort ermöglicht wird und indem sie einfach ungehindert leben, um das Zurechtkommen in dem neuen Umfeld zu provozieren. Abschottung hingegen birgt die Gefahr, dass die Neuangekommen als Gefahr gesehen werden und das sie sich die Neuankömmlinge fremd und nicht integriert fühlen.
Akkulturation bedeutet, dass die eigene Kultur zugunsten einer neuen Kultur aufgegeben wird. Das ist eine Integration, sondern führt zum Verlust der Identität.

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